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Der Sam-Darnold-Revenge-Bowl: New York Jets at Carolina Panthers
Sam Darnold ist 2018 an 3. Stelle im Draft von den New York Jets gezogen worden.
Er konnte sich in New York nicht richtig durchsetzen und sah sich erheblicher Kritik ausgesetzt.
Wir diskutieren seine Fähigkeiten auf der einen Seite und die Team- sowie Coachingfähigkeiten bei den Jets in seiner Zeit auf der anderen Seite.
Woran lag die schlechte Performance?
In dieser Offseason wurde Sam Darnold von den Jets zu den Carolina Panthers gegen einen Sechstrundenpick 2021, einen Zweitrundenpick 2022 und einen Viertrundenpick 2022 getraded.
Wird er sich in Charlotte eher durchsetzen können? Oder bleibt er ein „Draft Bust“?
Wir betrachten dafür verschiedene statistische Größen wie unter anderem Passing Yards des Quarterbacks und die erlaufenen Yards des Teams bei Spielen des Quarterbacks.
Sam Darnold setzen wir dabei in den Vergleich mit den Quarterbacks seiner Draft-Class 2018, die seither regelmäßig gespielt haben, Baker Mayfield, Josh Allen und Lamar Jackson - und zusätzlich Patrick Mahomes, da er erst 2018 als regulärer Starter für die Chiefs aufgelaufen ist.
Passing Yards
Bei Passing Yards liegt Sam Darnold zunächst im Mittelfeld der Vergleichsgruppe, baut dann aber deutlich ab. Bereits in 2019 und noch deutlicher in 2020 weist er die geringste Ausbeute auf.
Quarterback-Rating
Ähnlich sieht das Bild beim Quarterback-Rating aus. Sam Darnold liegt in seiner ersten Saison bei 77,6 - nur Josh Allen hat hier einen schwächeren Wert. Sam Darnold kann sich zwar auf 84,3 verbessern, aber nur Baker Mayfield (unter HC Freddie Kitchens) schneidet mit einem Rating unter 80 schlechter ab. In 2020 folgt dann ein kompletter Absturz des Ratings 72,7. Alle anderen Quarterbacks liegen deutlich darüber und keiner von ihnen unter 95,0. Es erscheint, als sei Sam Darnold nicht in der Lage eine gute Performance abzuliefern und würde dem 3th-Overall-Pick nicht gerecht. Eine Nebenbetrachtung ist die unfassbare und überaus positive Entwicklung von Josh Allen mit jährlichen Steigerungen von über 25% (67,9 – 85,3 – 107,2).
Quarterback-Pressure
Es stellt sich jedoch nun die Frage, ob die oben gezeigten Zahlen wirklich nur Sam Darnold anzukreiden sind.
Wie sah es mit dem Rest des Teams der New York Jets aus? Wie viel Unterstützung hat Sam Darnold bekommen?
Hierzu schauen wir als erstes auf die Summe von Hurries, Hits und Sacks, denen Sam Darnold ausgesetzt war und die ein Ausdruck seiner Protection sind.
Im Verhältnis zur Vergleichsgruppe war der Druck auf ihn nämlich deutlich höher.
Wir setzen hier den Median pro Spiel an, um einerseits eine Aussage pro Spiel zu machen und andererseits den Einfluss von Ausreißern zu minimieren.
Es lässt sich dann feststellen, dass Sam Darnold in 50% der Spiele zehn oder mehr Male gepressured wurde.
Nur 2018 wurde auf Mahomes mehr Druck ausgeübt.
Erlaufene Yards der Teams
Um Druck von der O-Line zu nehmen und dem Quarterback mehr Luft zum Atmen zu lassen ist ein starkes Laufspiel - oder zumindest die Androhung eines solchen - wichtig. Auch hier boten die Jets ihrem Quarterback wenig Unterstützung. Schaut man sich die erlaufenen Yards in den Spielen an, in denen der jeweilige Quarterback auf dem Platz stand, dann hat kein Team hat in irgendeiner der Seasons weniger Rushing Yards erzielt als die Jets, auch im Vergleich zu ihrer noch verhältnismäßig „stärksten“ Saison 2018 mit 1.309 Yards. Daraus folgt, dass die Defenses sich in den Spielen gegen die Jets voll und ganz auf Sam Darnold konzentrieren konnten, weil das Rushing der Jets keine wirkliche Bedrohung war.
Vergleich der Rushing-Pressure-Relation
In den folgenden Abbildungen wollen wir die jeweiligen Werte eines Spiels hinsichtlich Pressures und Rushing Yards in ein Verhältnis setzen. An den einzelnen Punkten erkennt man also die in einem einzelnen Spiel erlaufenen Yards auf der horizontalen Achse und dem direkt auf der vertikalen Achse gegenübergestellt die Pressures, also die Summe aus Hurries, Hits und Sacks. Zudem sind die Mediane beider Größen als Kreuz eingezeichnet und bilden damit einen Schwerpunkt der Verteilung. Bei der Vergleichsgruppe liegt das Rushing zumeist jenseits der 100 Yards und es gibt nur selten Spiele, bei denen die Quarterbacks über zwölf Pressures ausgesetzt waren.
Bei den Spielen der Jets zeigt sich ein anderes Bild. Sam Darnold wurde in 50% der Fälle zehn Mal und öfter gepressured. Gleichzeitig erreichen die Jets nur in der Minderheit der Spiele mehr als 100 Rushing Yards.
Legt man diese beiden Verteilungen übereinander wird das Handicap von Sam Darnold in New York schnell deutlich. Im direkten Vergleich der Mediane zeigt sich, dass Sam Darnold zwei Pressures pro Spiel mehr zu bewältigen hatte. Die Teams der Vergleichsgruppe erreichen zudem im Median 123,0 Yards. Bei Darnold's Jets sind es nur 87,5.
Als Fazit lässt sich sagen, dass Sam Darnold im Vergleich mit den Quarterbacks seiner Draft-Class mit deutlich mehr Pressure und weniger Entlastung durch eigenes Laufspiel klarkommen musste. Insbesondere durch ein starkes Backfield um Christian McCaffrey besteht die Hoffnung, dass er in Carolina auch bessere individuelle Werte erzielen kann.
Week 1 - Spieltagssimulation
Wir haben zum ersten Mal unseren Undrafted Analytics Spieltagssimulator angeworfen.
Wie wir in der Folge erklären, befindet er sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.
Wir versuchen aber die Prognosen im Laufe der Saison zu verbessern und genauer zu machen.
Auf diese Weise könnt ihr uns live bei diesem spannenden Data Science Experiment begleiten.
Auch weil einige Prognosen noch sehr seltsam wirken, durfte Raphael einige Male von seinem Recht auf Time-Outs Gebrauch machen und eine Gegenprognose abgeben.
Wenn ihr wissen wollt welche, hört in die Folge rein.
In Spielwoche 3 werden wir diesen Simulator mal genauer unter die Lupe nehmen. Bleibt gespannt.
